Installation als Form
Die Negation der Referenz durch die Abstraktion, so wie die damit verbundene Erosion einer verbindlichen Grammatik künstlerischer Bildproduktion, lassen das Feld des Ikonischen als tabula rasa zurück. Dabei gewinnt zu Beginn des 20. Jahrhunderts die Frage nach dem Bild nicht allein technologische Brisanz. In den Arbeiten Lissitzkys, Rodchenkos, aber auch Schwitters und Duchamps manifestiert sich die radikale Infragestellung der westlich neuzeitlichen Tradition des Bildes, wie es sich zwischen planem, mobilem Tafelbild und ästhetischer Kontemplation aufspannt. In Aussicht ist die Neuordnung der Rezeption und Distribution des Bildes selbst gestellt. Die Installation als künstlerische Form markiert in dieser Hinsicht den Einschluss dessen, was bis dahin als Außen des Bildes galt: der aktuelle, reale Raum, der im Gegenzug die Zeit des Bildes, seine Dauer, so wie den Rhythmus seiner Rezeption in sich fasst und strukturiert. Nicht mehr nach Malerei und Skulptur differenzierbar, manifestiert die Installation eine Aufhebung historischer Gattungen, die vor allem die zeitgenössische Kunst bestimmt.
Ausgangspunkt der Untersuchung sind multi-mediale Arbeiten El Lissitzkys der 1920er und 30er Jahre.
Ausgangspunkt der Untersuchung sind multi-mediale Arbeiten El Lissitzkys der 1920er und 30er Jahre.